Gemeinsame Erklärung der Partnerinnen und Partner im Bündnis Gesund Älter werden im Land Brandenburg
Herausforderungen des demografischen Wandels begegnen
Der Traum von einem langen Leben bei guter Gesundheit ist in den vergangenen Jahrzehnten für immer mehr Menschen Wirklichkeit geworden. Die Lebenserwartung der Brandenburgischen Männer und Frauen liegt inzwischen im Bundesdurchschnitt. Diese günstige Entwicklung führt dazu, dass jeder Einzelne und die Gesellschaft als Ganzes vor neuen Herausforderungen stehen. Im Jahr 2020 wird jeder vierte Brandenburger über 65 Jahre alt sein. Darüber hinaus steigt die Anzahl hochaltriger Menschen besonders stark.
Gemeinsam über Ressortgrenzen hinweg für Gesundheit stark machen
Das Bündnis Gesund Älter werden im Land Brandenburg vereint Partner, die sich gemeinsam und über Ressortgrenzen hinweg dafür einsetzen, die Bedingungen für ein gesundes Älterwerden im Land zu verbessern. Das Bündnis folgt den Grundsätzen der Seniorenpolitischen Leitlinien der Landesregierung für ein aktives Altern und ist Teil des seniorenpolitischen Maßnahmenpakets. Gesundheit und Lebensqualität älterer Menschen sind eine gemeinsame Aufgabe unterschiedlicher Ressorts, wobei in jedem Fall ältere Menschen bzw. Seniorenvertretungen mitwirken sollen.
Ressourcen statt Defizite in den Blick nehmen
Das Alter wird oft mit Defiziten gleichgesetzt, z.B. dem Verlust sozialer Einbindung oder der Einschränkung körperlicher und geistiger Fähigkeiten. Die Partner im Bündnis Gesund Älter werden im Land Brandenburg setzen dieser auf Defizite orientierten Sicht ein ressourcenorientiertes Verständnis entgegen. Gemeinsam mit älteren Menschen sollen die Kompetenzen und die Möglichkeiten Älterer für eine selbstbestimmte Lebensführung in ihrer selbst gewählten Umgebung aufgezeigt und gestärkt werden.
Übergänge zwischen den Lebensphasen gestalten
Älter werden ist ein biologischer und sozialer Prozess. Der Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand, wahrgenommene altersbedingte körperliche und geistige Einschränkungen oder auch eine Pflegebedürftigkeit können individuell belastende Übergänge sein, die gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Die Bündnispartner setzen sich gemeinsam dafür ein, dass diese Übergänge durch abgestimmte Hilfe-, Selbsthilfe- und Unterstützungsangebote auch bei gesundheitlicher Beeinträchtigung möglichst gut gemeistert werden können.
Selbstbestimmung trotz Krankheit oder Pflegebedarf erhalten
Erkrankungen müssen in diesen Prozess integriert werden – ein Altern in vollständiger Gesundheit ist kein realistisches Ziel. Vielmehr kommt es darauf an, wie mit Beeinträchtigungen umgegangen wird und welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt. Das Bündnis will dazu beitragen, die Selbstbestimmung über die eigene Gesundheit zu stärken und die Lebensqualität zu verbessern mit dem Ziel, Krankheiten und Pflegebedürftigkeit im Alter hinaus zu zögern oder sogar zu verhindern.
Voraussetzungen für gesunde Lebenswelten und -stile schaffen
Ein gesundheitsförderlicher Lebensstil liegt auch in der Verantwortung des Einzelnen. Individuelle Lebensverhältnisse, aber auch soziale Faktoren, können diesen Lebensstil erschweren oder erleichtern. Die Partner im Bündnis richten ihre besondere Aufmerksamkeit auf die regionalen Besonderheiten des Landes Brandenburg. Leitidee ist: Das Bündnis arbeitet mit und für ältere Menschen.
Ziele für ein gesundes Älterwerden gemeinsam festlegen
Das Bündnis Gesund Älter werden im Land Brandenburg ist ein Gesundheitszieleprozess. Auf Initiative und unter Moderation des für Gesundheit zuständigen Mitglieds der Landesregierung kommen wesentliche Akteure des Handlungsfeldes Gesundheit, Soziales und Alter zusammen. Sie verständigen sich mit Hilfe von Gesundheitsdaten über drängende Probleme und über gemeinsame Ziele und Maßnahmen, um die bereits vorhandenen vielfältigen Aktivitäten im Feld von Gesundheitsförderung und Prävention bei älteren Menschen zu bündeln und auszubauen.
(Stand 02/2012)