Informationen zu ausgewählten Schutzimpfungen
Diphterie-Impfung bei Erwachsenen
Die Diphtherie wird durch Bakterien verursacht. Der Erreger ist weltweit verbreitet und kann auch von Personen weitergegeben werden, die nicht daran erkranken. Das Diphtherie-Bakterium infiziert die Haut oder die Schleimhäute und kann sich auch im ganzen Körper ausbreiten. Es bildet ein gefährliches Gift, das Organe wie Herz, Niere und Leber dauerhaft schädigen kann. Jeder sollte geschützt sein.
Was zahlen die Krankenkassen? Die Krankenkassen bezahlen die Impfung gegen Diphtherie allen Personen, die keine oder nur eine unvollständige Grundimmunisierung haben bzw. deren letzte Auffrischimpfung mehr als 10 Jahre zurückliegt.
Grippe-Impfung bei Erwachsenen
Die echte Grippe (Influenza) ist manchmal kaum von einer harmlosen Erkältung (grippaler Infekt) zu unterscheiden. Sie kann aber auch schwer verlaufen und beispielsweise Lungenentzündungen hervorrufen und sogar zum Tod führen. Komplikationen betreffen vor allem Menschen mit Vorerkrankungen sowie Menschen in höherem Alter. Auch Schwangere haben insbesondere für Lungenentzündungen ein erhöhtes Risiko.
Was zahlen die Krankenkassen? Die Krankenkassen bezahlen die jährliche Impfung gegen Grippe für alle, die ein erhöhtes Risiko haben, besonders schwer zu erkranken. Hierzu gehören Menschen ab 60 Jahre, chronisch Kranke jeden Alters, Schwangere sowie Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. Die Grippeimpfung schützt auch Personen, die ein erhöhtes Risiko haben, sich anzustecken, weil sie mit vielen Menschen Kontakt haben (z.B. medizinisches Personal, Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr).
Herpes Zoster - Impfung bei Erwachsenen
Auslöser der Herpes zoster-Infektion (Gürtelrose) ist ein Herpes-Virus. Die Infektion erfolgt über Tröpfchen oder Schmierinfektion über Bläschen. Der Ausbruch einer Gürtelrose ist durch Reaktivierung der in den Nervenbahnen versteckten Viren nach Windpockeninfektion überwiegend im hohen Alter möglich. Auslöser ist die Schwächung des Immunsystems durch Infektionen, Alter oder Stress. Die Krankheit ist charakterisiert durch typische Hautreaktionen wie Rötung, Bläschen auf gerötetem Grund, die in Gruppen und manchmal auch in Form von Rosetten zusammenstehen. Nach Abklingen der Hautsymptome kommt es häufig zu langanhaltenden neuropathischen Schmerzen, Sehstörungen, Hörverlust oder Gefäßentzündungen.
Was zahlen die Krankenkassen? Alle Erwachsenen ab 60 Jahren erhalten eine zweimalige Impfung im Abstand von 2-6 Monaten, aber auch Personen ab 50 Jahren mit angeborener oder erworbener Immundefizienz oder chronischen Erkrankungen (Asthma, COPD, Diabetes mellitus, Rheuma u.a.).
Keuchhusten-Impfung bei Erwachsenen
Keuchhusten (Pertussis) wird durch Bakterien verursacht. Der Erreger ist weltweit verbreitet und kann auch von Personen weitergegeben werden, die daran unbemerkt erkranken. In jedem Lebensalter sind harmlose bis schwere Krankheitsverläufe möglich. Für junge Säuglinge kann Keuchhusten sogar lebensbedrohlich sein. Ein Drittel bis rund die Hälfte aller erkrankten Säuglinge steckt sich bei den eigenen Eltern an. Seit der Jahrtausendwende erkranken zunehmend Erwachsene. Die Impfung ist die beste Möglichkeit, sich gegen Keuchhusten zu schützen. Sie verringert das Risiko überhaupt zu erkranken oder schwere Komplikationen zu erleiden.
Was zahlen die Krankenkassen? Die Krankenkassen bezahlen allen Erwachsenen einmalig eine Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis). Die nächste Auffrischimpfung gegen Tetanus und Diphtherie sollte als Kombinationsimpfung, die auch eine Keuchhustenkomponente enthält, gegeben werden. Zum Schutz von Neugeborenen sollten Frauen im gebärfähigen Alter sicher sein, dass ihre letzte Impfung gegen Keuchhusten nicht länger als 10 Jahre zurück liegt. Enge Kontaktpersonen eines Säuglings (z.B. Großeltern, Babysitter, Tagesmütter) sollten spätestens vier Wochen vor der Geburt eine Auffrischimpfung erhalten, notfalls geht das auch noch später. Davon ausgenommen sind nur Erwachsene, die in den letzten zehn Jahren bereits gegen Keuchhusten geimpft wurden.
Pneumokokken-Impfung bei Erwachsenen
Pneumokokken-Erkrankungen werden durch Bakterien aus der Familie der Streptokokken hervorgerufen. Sie sind weltweit verbreitet und werden von Mensch zu Mensch übertragen. Je nach Region der Welt und abhängig vom Alter sind verschiedene Pneumokokken-Stämme für unterschiedliche Krankheiten mit zum Teil lebensbedrohlichen Verläufen verantwortlich. So verursachen sie beispielsweise eine Vielzahl der Lungenentzündungen. Pneumokokken werden wie ein grippaler Infekt durch Tröpfchen übertragen – beispielsweise beim Husten oder Niesen. Die Bakterien finden sich im Nasen-Rachen-Raum vieler Menschen, ohne dass diese daran erkranken. Daher können sie auch von Gesunden weitergegeben werden.
Was zahlen die Krankenkassen? Ab einem Alter von 60 Jahren bezahlen alle Krankenkassen allen Erwachsenen eine Impfung gegen Pneumokokken, die je nach Gesundheitszustand gegebenenfalls nach frühestens sechs Jahren aufgefrischt werden sollte. Auch jüngeren Menschen mit erhöhtem gesundheitlichem Risiko aufgrund von bestimmten Vorerkrankungen oder mit beruflichem Risiko wird ein Schutz gegen Pneumokokken empfohlen. Die Impfung verringert das Risiko überhaupt zu erkranken oder schwere Komplikationen zu erleiden.
Tetanus-Impfung bei Erwachsenen
Tetanus (Wundstarrkrampf) wird durch Bakterien verursacht. Deren Dauerformen (Sporen) sind sehr widerstandsfähig und kommen weltweit hauptsächlich im Erdreich und im Kot von Pferden und anderen Tieren vor. Charakteristisch für Tetanus sind die starken Krämpfe. Ist die Atem- und Schluckmuskulatur mit betroffen, droht Ersticken.
Was zahlen die Krankenkassen? Die Krankenkassen bezahlen die Impfung gegen Tetanus allen Personen, die keine oder nur eine unvollständige Grundimmunisierung haben bzw. deren letzte Auffrischimpfung länger als 10 Jahre zurückliegt.